Sekundarschule am Eresberg erneut ausgezeichnet
Januar 15, 202520 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 der Sekundarschule am Eresberg in Marsberg waren auch in diesem Schuljahr im Rahmen des Projekts Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage in Auschwitz und Krakau, um die Geschichte des Holocaust besser zu verstehen und daraus Lehren für die Gegenwart ziehen zu können. Diese Studienreise findet nun bereits im fünften Jahr statt.
Der Besuch des Stammlagers Auschwitz I und des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau war ein zentraler Bestandteil der Fahrt. Die Gruppe erlebte die bedrückende Atmosphäre der historischen Orte, die von unvorstellbarem Leid und Tod zeugen. Besonders eindrücklich waren die persönlichen Gegenstände der Opfer, wie Schuhe und Koffer, sowie die Überreste der Gaskammern und Krematorien in Birkenau. Ergänzt wurde dieser Eindruck durch den Besuch der Gerhard-Richter-Ausstellung in Oswiecim, dessen Birkenau-Zyklus die Auseinandersetzung mit dem Holocaust auf einer künstlerischen Ebene reflektiert.
Ein weiterer Höhepunkt war die Begegnung mit der Holocaust-Überlebenden Rena Rach in Krakau. Sie schilderte eindringlich ihre Erlebnisse als Kind, das mit ihrer Mutter aus dem Krakauer Ghetto flüchten musste und dann bei Adoptiveltern aufgezogen wurde. Diese persönliche Perspektive machte die Verbrechen der Nationalsozialisten besonders greifbar und berührte die Schülerinnen und Schüler nachhaltig. Die Tatsache, dass sich die weit über 80-jährige Dame trotz ihrer traumatischen Kindheitserlebnisse ihren Humor und die positive Sicht auf das Leben nicht nehmen ließ, beeindruckte. Frau Rach mahnte zum Schluss, dass die Zukunft in den Händen der Jugend liege und dass sie die Verantwortung dafür trage, dass sich Hass und Faschismus nie wieder ausbreiten dürfen.
In Krakau erkundete die Gruppe zudem das ehemalige jüdische Viertel Kazimierz, das einst ein Zentrum jüdischen Lebens war, sowie das ehemalige Ghetto der Stadt. Diese historischen Orte verdeutlichen die Auswirkungen des Holocaust auf die jüdische Bevölkerung und machen das Ausmaß des Verlusts sichtbar.
Die Studienfahrt zeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sie macht deutlich, dass Erinnerung die Grundlage für ein respektvolles und tolerantes Miteinander ist. Im Rahmen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage werden die Schülerinnen und Schüler darin bestärkt, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und innerhalb der Gesellschaft.
Untertitel Foto: in der Mitte Die Zeitzeugin Frau Rena Rach; rechts das Lehrerteam Frau Bannenberg und Herr Rennert; die teilnehmende Schülergruppe